Gebet am Denkmal | 12. November 2018 | 19:30
An was denken Sie, wenn Sie das Datum „11.11.“ lesen?
Vielleicht an den Martinstag, die dazugehörige Gans, den Reitersmann vor dem Lampionumzug, oder an Narren, die symbolische Schlüssel von Rathäuser empfangen und die „fünfte Jahreszeit“ einläuten?
Am 11.11. vor genau einhundert Jahren begann keine neue Jahreszeit und wohl die wenigsten Menschen freuten sich auf Büttenreden und Klamauk. Am 11. November 1918, um fünf Uhr morgens wurde in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne ein Waffenstillstand unterzeichnet und der (Erste) Weltkrieg nach über vier Jahren offiziell beendet.
Dieser Krieg brachte unsägliches Grauen und nie zuvor vorstellbare Opferzahlen mit sich. Das erste Mal in der Geschichte fand er zu Lande, zu Wasser und in der Luft statt, das erste Mal wurde Panzer, Flugzeuge, U-Boote und Giftgas im großen Stil zum Töten von Menschen eingesetzt und auch die zivilen Opferzahlen markierten grausame Rekorde. Im Ersten Weltkrieg fielen fast zehn Millionen Soldaten und etwa 20 Millionen wurden verwundet. Die Anzahl der zivilen Opfer wird auf weitere sieben Millionen geschätzt. Im Kriegsverlauf leisten 13,25 Millionen junge deutsche Männer Militärdienst, davon starben 2 Millionen.
Die Lutherkirche stand damals gerade mal zwölf Jahre und ihre „Gemeinde“ traf dieser Krieg besonders hart, denn zur Gemeinde gehörte die Zwickauer Kaserne. Von den dort stationierten Soldaten starben unvorstellbare 3.226 Männer oder sind vermisst. Das Denkmal unterhalb der Lutherkirche an der Ecke Luther/Spiegelstraße erinnert auch heute noch an sie.
Wir wollen uns am Denkmal unterhalb der Lutherkirche treffen und gemeinsam klagen und beten, beten auch dafür, dass sich so etwas nicht wiederholt.
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