>> Joh 16,13 | Röm 8, 14-16 | Apg 2,42.46a | Eph 5,19-20 | Kol 3,16-17
Wir arbeiten lebensnah, praxis- und umsetzungsorientiert. Wir wollen offen für Korrekturen und Wegweisung durch Gott und untereinander sein.
Kennen Sie jemanden, der es liebt, ermahnt zu werden?
Ich nicht! Und wenn ich dieses Wort „ermahnen“ höre, erinnere ich mich sofort an meine Geographielehrerin, damals ein „Fräulein“ Anfang sechzig, deren Ermahnung mir gegenüber darin bestand, zu rufen: „Buschbeck, sitz g’rad!“. Unabhängig von ihrer Sorge um meine Körperhaltung fand ich Fräulein Sch… doch faszinierend. Bei ihr wusste man immer, woran man ist.
Die Bibel macht nicht nur deutlich, dass dies von Jesus brillant vorgelebt wurde, sondern auch, dass „Authentizität“ zur DNA seiner Gemeinde gehört.
Gott selbst korrigiert uns durch sein Wort, er macht Vorgaben, er führt uns nicht in die Beliebigkeit, sondern zeigt uns durch den Heiligen Geist klar und deutlich den Weg in seine neue Welt – einen Weg, auf dem wir die Aufgabe haben, alle, denen wir dabei begegnen, zum Mitgehen einzuladen.
Als „Weggefährten“ in der Gemeinde ist es unsere Aufgabe, uns selber immer wieder zu hinterfragen, den Kompass herauszuholen, uns „einzuordnen“.
Das hat natürlich zwei Seiten – zum einen ist es schön, wenn jemand mitdenkt, einem hilft, den besseren Weg zu wählen – zum anderen kann es einem ganz schön auf den Wecker fallen, wenn man offen und ehrlich auch mal kritische Töne um die Ohren gepfiffen bekommt.
Wir haben uns in der Luthergemeinde trotzdem dafür entschieden, authentisch miteinander zu leben.
Das ist nicht spannungsfrei, da prallen Meinungen aufeinander – aber „authentisch sein“ ist ja auch gekoppelt an die anderen Leitlinien!
Wenn ich weiß, dass jemand, der mich kritisiert, dies tut, weil er mich lieb hat, weil er die Gemeinde mit mir voranbringen will, dann höre ich bewusst zu.
Mich persönlich macht es froh und dankbar, dass man auch als „Herr Pfarrer“ weder von der kritischen Ehrlichkeit noch von der ehrlichen Liebe der Gemeindeglieder „verschont“ bleibt.
Das bringt das Reich Gottes voran – Gott sei Dank!